Verdientes Unentschieden
Nach dem schwierigen Auftritt in der EHF European League in Elche und dem Reisestress kam es heute in der heimischen Salza-Halle zum Duell mit dem amtierenden Pokalsieger TuS Metzingen. Nach einer Aufholjagd in der Schlussphase sicherte sich der Thüringer HC ein verdientes 28:28 (14:15)-Unentschieden gegen den Tabellensiebten. Beste Werferin war Johanna Reichert mit zwölf Toren. Aufseiten der TusSies erzielte Jana Scheib mit sieben Toren die meisten Treffer.
Nachdem die Gäste aus Metzingen Anwurf hatten und den ersten Ball an die Latte nagelten, verbuchte der Thüringer HC durch Johanna Reichert das erste Tor der Partie für sich. Beide Mannschaften legten ein enormes Tempo vor, wobei die TusSies etwas mehr Wurfglück auf ihrer Seite hatten. Die Gastgeberinnen trafen mehrmals das Holz oder blieben in der Metzinger Abwehrreihe stecken. In der 10. Minute lagen sie 5:7 zurück. Im Tor des THC kam Dinah Eckerle immer besser ins Spiel und hielt mit ihren Paraden den Abstand gering. Der Thüringer HC verteidigte offensiver, im Angriff blieben einige Möglichkeiten ungenutzt. Drei Strafwürfe in Folge waren Ausdruck von Metzingens schnellem Spiel. Zwei Strafwürfe verwandelte Selina Kalmbach sicher, einmal blieb Dinah Eckerle Siegerin im direkten Duell. Zehn Minuten vor der Pause führten die Gäste mit 9:12. Durch Tore von Ida Gullberg und Anna Szabo verkürzte der Thüringer HC auf ein Tor. TuS-Trainerin Miriam Hirsch nahm daraufhin das erste Team Timeout. Sandra Erlingsdottir stellte den alten Abstand per Strafwurf wieder her. Nun griff Herbert Müller zur grünen Karte und nahm die erste Auszeit. Zufrieden wirkte er dabei nicht. Die Thüringerinnen kamen bis zur Halbzeitpause auf ein Tor heran – 14:15.

Foto: Christian Heilwagen
Zu Beginn der zweiten Hälfe lief es nicht rund im THC-Angriff. Johanna Reichert und Natsuki Aizawa scheiterten an der guten Metzinger Torhüterin Lea Schüpbach. Die TusSies setzten sich mit Treffern von Jana Scheib und Marie Stumpf ab. Josefine Hanfland tankte sich am Kreis durch und erzielte Mitte der 34. Spielminute den Anschlusstreffer zum 16:17. In der 39. Minute erzielte Johanna Reichert mit ihrem neunten Treffer den 18:18-Ausgleich. Herbert Müller versucht die Sieben-gegen-sechs Variante. Csenge Kuczora traf in Überzahl für die Gastgeberinnen. Julia Behnke nutzte das Empty Goal, um die Führung für die Gäste zum 19:23 auszubauen. Das war zu viel, Herbert Müller nahm ein Team Timeout, um die Reihen zu ordnen. Die Schlußviertelstunde hatte begonnen und die Chancenverwertung der Gastgeberinnen blieb schlecht. Durch einen Strafwurf in der 48. Minute gingen die TusSies erstmals mit fünf Toren in Führung. Erneut nahm Herbert Müller ein Team Timeout (50. Minute). Zehn Minuten blieben, um das Spiel zu drehen. Die Gastgeberinnen spielten nur noch mit der siebten Feldspielerin. In der 53. Minute netzte Johanna Reichert zum 22:25 ein. Damit versprach die Schlussphase Spannung pur. Metzingen gab alles, um die Führung zu halten, die Thüringerinnen stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Fünf Minuten vor Spielende gelang Natsuki Aizawa der Anschlusstreffer. Als Kathrin Pichlmeier knapp drei Minuten vor dem Schlusspfiff einen Ball aus dem Metzinger Angriffsspiel abfing und den Konter zum 26:26-Ausgleich verwandelte, war die Spannung auf dem Höhepunkt. Miriam Hirsch bat ihre Mannschaft zum Gespräch. Naina Klein traf 10 Sekunden vor Ende zum 28:27. Der Thüringer HC noch mal im Ballbesitz. Kathrin Pichlmeier behielt in letzter Sekunde den Überblick und stellte mit der Schlusssirene den 28:28 Endstand her.
Der Punktgewinn reichte, um am BVB Dortmund in der Tabelle vorbeizuziehen und den zweiten Platz zu übernehmen.
Bericht: Falk Freytag/Bernd Hohnstein
Trainergespräch nach dem Spiel:
Statistik
Statistik:
Thüringer HC: Christina Lövgren Hallberg, Dinah Eckerle, Sharon Nooitmeer, Nathalie Hendrikse, Julie Holm 1, Kathrin Pichlmeier 4, Anika Niederwieser, Natsuki Aizawa 4, Ida Gullberg 1, Anna Szabo 2, Kerstin Kündig 1, Johanna Reichert 12/2, Josefine Hanfland 1, Csenge Kuczora 2.
TuS Metzingen: Marie Weiss, Lea Schüpbach, Selina Kalmbach 4/3, Lois van Vliet, Marie Stumpf 1, Sabrina Tröster 3, Naina Klein 4, Nele Franz 2, Katharina Goldammer, Elinore Johansson, Jana Scheib 7, Sandra Erlingsdottir 4/4, Verena Oßwald, Svenja Hübner, Julia Behnke
Strafwürfe: 2/3 – 7/8.
Zeitstrafen: 3 – 5.
Zuschauer: 943.
Schiedsrichter: Konrad Gimmler/Jannik Rips.