Thüringer HC steht im Pokal-Finale

02.03.2025
Bernd Hohnstein

Das dritte Spiel in der Jugendbundesliga der weiblichen A-Jugend gewann der Thüringer HC mit 34:27 (17:11) gegen den SV Salamander Kornwestheim. Schnell kam der THC in die Begegnung und stellten konzentriert bis zur Halbzeitpause einen Sechstorevorsprung her. In der zweiten Spielhälfte ließen die Kräfte nach, Kornwestheim kam auf drei Tore heran. Mit einer starken und geschlossenen Mannschaftsleistung bäumte sich das Team des THC in der Crunchtime noch mal auf und gewann das Spiel überraschend deutlich. Beste Werferinnen waren Moana Thelemann und Seema Awad mit je acht Toren.

Nach einer schwierigen Woche der Vorbereitung mit nur wenigen Trainingseinheiten, Ausfällen durch Verletzungen oder Krankheit und zu guter Letzt einer kurzfristigen Spielverlegung stand das Spiel zunächst unter keinem guten Vorzeichen für den Thüringer HC. Doch das Team der Gastgeberinnen ließ sich davon nicht entmutigen.
Vom Trainergespann Lydia Jakubisova und Steffen Ahrens motiviert gingen die Nachwuchsspielerinnen des THC in die Begegnung gegen die Gäste aus Baden-Württemberg. Alle Spielerinnen der Gastgeberinnen waren gefordert, denn mit nur neun Feldspielerinnen waren die Möglichkeiten beschränkt und alle waren umso mehr gegen den starken Gegner gefordert. Noch vor Ablauf der ersten Minute gab es nach einem Foul die erste Verwarnung gegen Kornwestheim und den ersten Strafwurf für den THC. Routiniert und mit Übersicht zirkelte Dilayla Alarslan den Ball zum 1:0 ins gegnerische Tor. Der Tabellenzweite antwortete sofort. Mit einem starken 6:0-Lauf setzte sich der Thüringer HC auf ein 7:1 ab, ehe die Gastgeberinnen ihren zweiten Treffer platzierten. Stark und robust in der Abwehr und mit einer sehenswerten Torhüterleistung kamen die Thüringerinnen gut in die Partie. Die Gäste hielten das Tempo im Spielaufbau nicht mit und so stand Mitte der ersten Spielhälfte ein 13:4 auf der Anzeigetafel in der Riethsporthalle. Der SV Salamander Kornwestheim ließ die Zehntoreführung nicht zu und verkürzte den Vorsprung bis zur Pause auf sechs Tore – 17:11.

Foto: Thüringer HC

Die Gäste kamen besser in die zweite Halbzeit. Der Thüringer HC agierte offensiv in der Abwehr und störte früh gegen die SV. Das blieb nicht folgenlos und so kassierte der THC in der zweiten Spielhälfte vier Zeitstrafen, in denen man sich dem Überzahlspiel der Gäste erwehren musste. Nach dem 21:13 kam Kornwestheim besser ins Spiel und verkürzte mit drei Treffern in Folge auf 21:16. In der 45. Minute lag der Thüringer HC mit sechs Toren vorn – 25:19. Doch die Schwaben ließen nicht locker und versuchten in der letzten Viertelstunde das Spiel zu drehen. Knapp 13 Minuten vor Spielende kassierte Liliana Jakubisova ihre dritte Zeitstrafe und damit die rote Karte. Nun war das ganze Team gefordert, um die Führung über die Zeit zu bringen. Drei Tore holte die SV in den zwei Minuten in Überzahl. Beim 26:22 nahmen die Thüringerinnen das Team Timeout. Für die Schlussphase gab es Redebedarf, wenn man die Führung nicht noch abgeben wollte. Bei einem Viertorevorsprung ist noch nichts entschieden und Kornwestheim wollte den Sieg und den Einzug ins Finale genauso wie die Gastgeberinnen. Das zeigten die Gäste sofort nach der einminütigen Spielunterbrechung. Zu Beginn der 54. Minute betrug der Vorsprung nur noch drei Tore – 29:26. Das Gästeteam hielt das Tempo hoch, der THC ging das Tempo mit und hielt mit einer starken Mannschaftsleistung in der Crunchtime dem Druck stand. Trotz zwei weiterer Zeitstrafen setzten sich die Mädchen des Thüringer HC wieder auf sieben Tore ab und entschieden das Spiel mit 34:27 für sich.

Im Finale um den DHB-Pokal trifft der Thüringer HC auf den Bergischen HC 06, der sich den Sieg in der Pokalrunde der Gruppe A holte.


Foto: Thüringer HC

Trainerstimme:
Lydia Jakubisova (THC): Ich bin ehrlich nur glücklich, dass wir gewonnen haben und das wir so hoch gewonnen haben. Die Woche ist nicht optimal gelaufen. Wir haben nur wenige im Training. Kranke und Verletzte und mussten einige Angeschlagene die Ruhe bekommen haben. Dazu kam, dass die Sporthalle in der Mittelhäuser Straße von Mittwoch bis Freitag gesperrt war und wir nicht wie gewollt trainieren konnten. Am Freitag konnten wir kein Abschlusstraining absolvieren. Ich habe den Mädchen nur die Videos zugeschickt, die sie sich anschauen sollten. Das wars mit Taktik und Vorbereitung.
Wir sind konzentriert ins Spiel gestartet und haben gleich einen Vorsprung erarbeitet und bis zur Halbzeitpause gehalten. Schade, dass wir wieder so viele Bälle verworfen haben, sonst hätte man mit noch deutlicherem Vorsprung in die Halbzeit gehen können.
Ich wusste, dass die zweite Halbzeit nicht so leicht werden würde. Ich hatte nur neun Feldspielerinnen und so haben wir von unserem hohen Tempo gelebt. In der zweiten Halbzeit haben wir das zu spüren bekommen, als die Kräfte dann nachgelassen haben und der Gegner sich gut auf uns eingestellt hat und Dilayla Alarslan in Manndeckung genommen hat. Wir mussten das taktische Mittel Sieben-gegen-sechs rausholen, was uns sehr geholfen hat. Obwohl die Gegnerinnen wieder auf drei Tore verkürzten, haben wir nicht den Kopf verloren und den Sieg nach Hause gebracht. Ich bin sehr froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. nun stehen wir im Pokal-Finale.
Ein großer Dank geht an den SV Salamander Kornwestheim, die den kurzfristigen Wechsel von der Salza-Halle in die Riethsporthalle nach Erfurt mitgemacht haben, das ist so auch nicht selbstverständlich.

Statistik

Statistik:
Thüringer HC: Lilly Janßen, Antonia Woike; Liliana Jakubisova 3, Luisa Nitze 1, Moana Thelemann 8, Rubina Schirmer 2, Imke Huntemann 3, Dilayla Alarslan 7/4, Finja Raßloff 1, Charlotte Gulich 2, Leni Stiebler 7.

SV Salamander Kornwestheim: Gianna Piampiano, Antonia Bredow; Neele Knoll, Victoria Bella Conte, Aylin Bornhardt 5, Lenya Heibel, Rieke Braun 1, Sarah Müller, Seema Awad 8, Giulia Gleichner 1, Kaya Knoll 2, Bengisu Duman 7/2, Anna Wittauer 2, Anni Horn 1, Clara Betz, Jara Geiger

Strafwürfe: 4/4 – 2/3.

Zeitstrafen: 5 – 2.

Zuschauer: 63.

Schiedsrichter: Nico Lippoldes/Arthur Punte.