THC gewinnt EHF Finals

06.05.2025
Isabel Baumbach

Finale um die Krone des EHF Finals Women 2025. Herbert Müller hatte nicht einmal 24 Stunden Zeit, um sich einen Matchplan gegen Ikast Håndbold aus Dänemark zu überlegen. Aber diese kurze Zeit reichte, um seine Mannschaft einzustellen. Der Thüringer HC gewann das Finale der EHF European League gegen Ikast Handbold mit 32:34 (16:15) und erzielte damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Beste Werferin war wiederholt Johanna Reichert mit 13/3 Toren, woraufhin sie nicht nur die Trophäe für die meisten Tore, sondern auch für den MVP des Turniers erhielt. Bei Ikast erzielte Ingvild Kristiansen Bakkerud 8 Tore.

Der Thüringer HC hatte Anwurf im Finale. Josefine Hanfland sprang in den Kreis, traf aber den Pfosten und den Abpraller erwischte Natsuki Aizawa. Sie wurde dabei gefoult und den Strafwurf verwandelte Johanna Reichert zum 1:0. Das Spiel entwickelt sich bereits in der Anfangsphase zum Tempospiel. Nach vier Minuten stand es 3:3. Ikast gelang es immer wieder schnelle Angriffe zu spielen. Die Thüringerinnen leisteten sich leider immer wieder kleine Unkonzentriertheiten, die zum Ballverlust führten. Dank guter Paraden von Dinah Eckerle im Thüringer Tor blieb man auf Schlagdistanz, so dass es nach 10 Minuten ausgeglichen 7:7 stand. Eine kurze Tempoverschärfung durch die Däninnen und zwei Fehlwürfe durch Josefine Hanfland und Natsuki Aizawa brachten Ikast mit zwei Toren in Führung. Nach 12 Minuten gelang Johanna Reichert mit ihrem fünften Tor der Anschlusstreffer zum 9:8. Die energische Abwehrarbeit des Thüringerinnen hatte Folgen. Zwei aufeinanderfolgende Zeitstrafen von Julie Holm und Josefine Hanfland konnte man so schnell nicht kompensieren und Ikast ging mit zwei Toren in Führung. Im Angriff wirbelte Natsuki Aizawa und verteilte die Bälle, aber Nathalie Hendrikse scheiterte gleich zweimal aus spitzem Winkel an Flippa Idehn. Der Thüringer HC war jetzt sieben Minuten ohne Tor. Ikast erhöhte durch Emma Lindqvist auf drei Tore. Herbert Müller nahm ein Team Timeout und besprach mit seiner Mannschaft die nächsten Züge. Mit einem Strafwurf -Tor korrigierte Johanna Reichert den Spielstand auf 13:11 . In der Crunchtime der 1. Hälfte setzte sich Ikast leicht ab. Die Abwehr der Däninnen konzentrierte sich nun sehr auf Johanna Reichert, was bei ihr zu Ballverlusten führte und Ikast Tempogegenstöße ermöglichte. Dinah Eckerle erwischte wieder mal einen Sahnetag und konnte mehrere Angriffe und Torwürfe parieren. Natsuki Aizawa netzte im Eins zu Eins Sekunden vor der Pause ein.  Mit 16:15 für Ikast ging man in die Kabinen zum Pausentee.

Die zweite Halbzeit begann mit der zweiten Zeitstrafe für Josefine Hanfland. Stine Ruscetta Skogrand nutzte die Lücke und erhöhte auf 17:15. Natsuki Aizawa wurde gefoult und durch den VAR erhielt Maria Schmidt Lykkegaard die rote Karte und damit die erste Zeitstrafe für die Däninnen. Johanna Reichert erzielte daraufhin mit einem Schlagwurf den Anschlusstreffer zum 19:18. Jetzt traf auch Csenge Kuscora aus dem Rückraum und der Thüringer HC war wieder dran. Ikast versuchte es immer wieder mit schnellen Konterhandball. Aber da stand ja noch Dinah Eckerle im THC-Gehäuse. Nach 40 Minuten stand es ausgeglichen 23:23. Die Fans der Roten Wand peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Johanna Reichert erzielte mit ihrem elften Treffer die erste Führung für ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Die Stimmung in der Raiffeisen Arena in Graz war gigantisch. 45 Minuten waren gespielt und Nathalie Hendrikse schlenzte den Ball von der Außenlinie in das dänische Tor zum Spielstand von 25:27. Keine Mannschaft gab sich auf. Spannung pur. Dinah Eckerle gelang es, das Empty Goal zu nutzen und sich in die Torschützenliste einzutragen. Marketa Jerabkova traf per Strafwurf gegen Christina Lövgren Hallberg zum Anschlusstreffer von 28:29. Das Team von Herbert Müller nun mit der Variante von zwei Kreisspielerinnen. Rikke Hoffbeck Petersen vom Kreis ins linke untere Eck. Dinah Eckerle parierte und Csenge Kuczora verwandelte zum 28:32. Ikast nahm nun ein Team Timeout. Noch waren acht Minuten zu spielen und der THC führte mit vier Toren. Die Däninnen wurden zunehmend nervöser. Dinah Eckerle schien in der Schlussphase unbezwingbar. Trotz einiger Unaufmerksamkeiten und technischer Fehler verteidigte der Thüringer HC einen kleinen Vorsprung, um mit dem Sieg von 32:34 den ersten internationalen Titel unter Trainer Herbert Müller zu gewinnen. Die Thüringerinnen gewannen in einem spannenden und hochwertigen Spiel gegen Ikast und wurden Sieger im EHF Finals 2025. Das Finale war Werbung für den Frauenhandball.

 

Bericht: Falk Freytag, Lena Leißring/ Bild: Heike Leißring

Statistik

Ikast Håndbold: Emily Stang Sando, Filippa Idéhn; Matilde Kondrup Nielsen, Julie Mathiesen Scaglione 1, Cecilie Højgaard Brandt 1, Stine Ruscetta Skogrand 4, Jamina Roberts 2, Emma Lindqvist 7, Simone Cathrine Petersen, Maria Schmidt Lykkegaard 1, Amanda Loft Hansen, Ane Cecilie Høgseth, Ingvild Kristiansen Bakkerud 8, Lærke Nolsøe Pedersen 3, Markéta Jerábková 3/3, Line Mai Nørgaard Hougaard 2

Thüringer HC: Christina Lövgren Hallberg, Dinah Eckerle 1; Sharon Nooitmeer, Nathalie Hendrikse 4, Julie Holm 1, Kathrin Pichlmeier, Anika Niederwieser, Rikke Hoffbeck Petersen 2, Natsuki Aizawa 5, Ida Gullberg, Anna Szabo 1, Kerstin Kündig, Lydia Jakubisova, Johanna Reichert 13/3, Josefine Hanfland 2, Csenge Kuczora 5.

Strafwürfe: 3/3 – 3/3.
Zeitstrafen: 2 – 3.
Disqualifikation: Maria Schmidt Lykkegaard 33.
Zuschauer: 1400.
Schiedsrichter: Marija Ilieva, Silvana Karbeska (MKD)
EHF-Delegierter: Ilona Tordai (HUN)
EHF- Referee Delegierter: Zigmars Sondors (LAT)

Nächstes Spiel

Mittwoch, 14.05.2025
1. Handball Bundesliga , 19:30 Uhr
Thüringer HC – HB Ludwigsburg
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza