Tabellenführer getrotzt

10.03.2024
Bernd Hohnstein

Im Nachholspiel des 18. Spieltages der 3. Liga trennten sich der Thüringer HC II und der Rostocker Handball Club mit einem 29:29 (15:16)-Unentschieden. Beste Werferin für den THC II war Liliana Jakubisova mit neun Toren. Für die Gäste erzielte Patryca Drewnik acht Treffer.

Gegen den Tabellenführer legte der Thüringer HC II einen guten Start hin. Kim Ott und Kyara Rackwitz brachten ihre Mannschaft in Führung. In der 4. Minute gelang den Rostockerinnen der 3:3-Ausgleich. Mit einer starken Leistung hielten die jungen Gastgeberinnen dagegen und gestalteten das Spiel gegen den Rostocker HC auf Augenhöhe. Den Gästen gelang es nicht, die Favoritenrolle auszufüllen und sich abzusetzen. Aus einer stabilen Abwehr heraus setzten die Thüringerinnen immer wieder Akzente. Mit einfachen Fehlern im Spielverlauf vergaben die Mädchen die Chance auf eine kleine Sensation. Ein Sieg gegen den Tabellenführer wäre möglich gewesen. Hätte, Wenn und Aber – es sollte nicht sein. Die einfachen Ballverluste luden Rostock zu schnellen Kontertoren ein und brachten sie zurück ins Spiel. Trotzdem zeigte die Begegnung schon früh, welches Potenzial in der jungen Thüringer Mannschaft steckt und dass man, wenn man die Konzentration wahrt und nicht hektisch agiert, mit erfahrenen Teams mithalten kann. Mit einem Tor Rückstand ging es beim Stand von 15:16 in die Kabinen.

Beste Werferin gegen den Rostocker HC: Liliana Jakubisova mit neun Toren. (Foto: Annelie Huntemann/THC-Archiv)

In der zweiten Hälfte wollte man den Rostockern nicht so viel Raum lassen. Moana Thelemann glich zunächst direkt nach Wiederanpfiff zum 16:16 aus. Rostock legte vor, der THC ließ sich nicht abschütteln und glich im Spielverlauf immer wieder aus. Es gelang immer besser, die Angriffe auszuspielen und weniger Fehler zu machen. Die Abwehr stabilisierte sich und im Umschaltspiel gelang es, das Tempo zu erhöhen. Mitte der zweiten Halbzeit netzte Lydia Jakubisova zum 21:21 ein. Knapp fünf Minuten später nutzte der THC eine Überzahlsituation. Mit Treffern von Kyara Rackwitz, Merle Brachmann und Kim Ott legten die Gastgeberinnen 24:22 vor. Kyara Rackwitz musste eine Minute später eine Zeitstrafe absitzen. Doch auch in Unterzahl schaffte man es, den Vorsprung mit einem Treffer durch Liliana Jakubisova auf drei Tore anwachsen zu lassen. Die Gäste nahmen eine Auszeit, um sich zu sortieren. Über knapp fünf Minuten verteidigten die Gastgeberinnen den knappen Vorsprung. Eine Zeitstrafe und ein verworfener Strafwurf unterbrachen den Spielfluss. Lydia Jakubisova netzte Sekunden vor Spielende zum 29:28 ein. Doch Nele Reimer, die selbst Bundesligaerfahrung u. a. vom HC Leipzig, der Sport-Union Neckarsulm und der SG BBM Bietigheim mitbrachte, stellte nur 12 Sekunden später den Endstand von 29:29 her. Die Zeit für einen letzten Treffer reichte nicht. Rostock verteidigte offensiv und verhinderte den Abschluss in letzter Sekunde.

Trainerstimme:
Lydia Jakubisova: “Wir haben uns die ganze Woche auf die Zweikämpfe gegen Rostock vorbereitet. Wir wussten, dass wir die Zweikämpfe in Abwehr und Angriff gewinnen müssen, wenn wir was erreichen wollen. Wir wussten auch, dass sie gute Werferinnen im Rückraum haben. So wie Nele Reimer, die schon Bundesliga gespielt hat, auf die wir rechtzeitig rausgehen mussten. Wir kannten auch die Stärke im Eins-gegen-eins. Ich denke, wir haben eine super Leistung abgerufen. Am Ende haben wir zwar einen Punkt verloren, aber über den gewonnenen Punkt sind wir umso glücklicher. Rostock ist Tabellenführer, hätte uns jemand vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Punkt holen würden, wären wir schon überglücklich gewesen. Von daher haben wir alles richtig gemacht. In der ersten Halbzeit haben wir uns zu viele leichte Fehler erlaubt. Wir haben zu viel Respekt vor dem Gegner gezeigt, den wir so nicht haben mussten. Wir haben leichte Bälle abgegeben und ungefähr acht Tore aus Tempogegenstößen oder zweiter Welle bekommen. Das wollten wir in der zweiten Halbzeit verbessern. Trotz unserer Fehler sind wir nur mit minus eins in die Halbzeit gegangen. Nach der Halbzeit haben wir unsere Fehler reduziert und sind sogar in Führung gegangen. Leider ist es uns nicht gelungen, diese Führung zu halten. Am Ende können wir mit dem einen Punkt sehr zufrieden sein.”

Statistik

Statistik:
Thüringer HC II: Liliana Jakubisova 9/2, Dana Sophie Krömer, Moana Thelemann 3, Lara Wiesner 2, Nicola Czaja, Lavinia Siebert, Kim Ott 3, Lydia Jakubisova 8, Kyara Rackwitz 2, Maja Wegener, Johanne Hobbensiefken, Merle Brachmann 1, Emma Seiler 1, Leni Stiebler, Lina Kürschner.

Rostocker HC: Lena Clasen, Luica Charlotte Strack, Britt Punzius 2, Emilia Schultz, Nele Reimer 7/2, Sonia Siemko, Jana Gruetzner, Lidia Halawczak 6/5, Jana Kokot 1, Patryca Drewnik 8, Jette Köppen 2, Megan Vivien Pieth 3, Sara Peters.

Strafwürfe: 2/4 – 7/8.

Zeitstrafen: 5 – 3.

Zuschauer: 50.

Schiedsrichter: Eligiusz Baier/Max Töpfer.

Nächstes Spiel

Sonntag, 24.3.2024
3. Liga Frauen – Spieltag 20, 17:00 Uhr
Thüringer HC II – Buxtehuder SV II
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza