Revanche geglückt

16.01.2025
Isabel Baumbach

Der Thüringer HC entschied das Auswärtsspiel gegen den aktuellen Tabellenführer mit 33:23 (16:12) für sich. Überraschend reiste das Team um Trainer Herbert Müller in voller Besetzung nach Dortmund. Der Aufwind aus dem Spiel gegen Larvik sollte mitgenommen werden und es galt die Niederlage aus dem Hinspiel wieder gut zu machen. Beste Werferin für die Gastgeberinnen war Carmen Campos Costa mit vier Treffern. Für den Thüringer HC war erneut Johanna Reichert mit 14 Toren erfolgreichste Schützin.

Die ersten drei Tore der Partie erzielte Kathrin Pichlmeier für die Gäste, wobei Dana Bleckmann, Alicia Lange und Carmen Campos Costa jeweils postwendend der Ausgleich gelang. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, der THC legte vor, die Gastgeberinnen blieben dran. 

Die Thüringerinnen versuchten alles, um sich abzusetzen und erhöhten den Druck im Angriff aus einer kompakten und offensiven Abwehr heraus. In der 19. Minute gelang dem THC eine Zweitoreführung. Der BVB mit technischen Fehlern und Problemen in der Verteidigung. Henk Groener hatte redebedarf und nahm sein erstes Team Timeout. Mit Erfolg, seine Mannschaft erkämpfte durch Lara Egeling und Lena Degenhardt der schnelle Ausgleich. Herbert Müller zog die grüne Karte für seine erste Auszeit und stellte die Taktik auf die neue Situation um. Durch einen Tempogegenstoß von Nathalie Hendrikse in der 24. Minute ging der Thüringer HC erneut in Führung. Johanna Reichert gelang es, die Führung erneut auf zwei Tore auszubauen. Mit diesem Treffer erzielte sie ihr 500. Die Gastgeberinnen zeigten Schwächen im Abschluss. Nach mehreren Fehlwürfen der Dortmunderinnen gelang es Anna Szabo in der 26. Minute erstmals mit drei Toren davonzuziehen. Herbert Müller setzte auf das Überzahlspiel Sieben-gegen-sechs. Johanna Reichert bekam in der 29. Minute einen Strafwurf zugesprochen, welchen sicher zum 11:15 verwandelte. Den Gastgeberinnen gelang nach sieben torlosen Minuten der erste Treffer, Kelly Vollebregt beendete die Torflaute. Nach sehenswertem Anspiel von Ida Gullberg auf Anna Szabo hatte der THC die richtige Antwort parat. Zum Pausenpfiff wurde Dortmund noch ein Strafwurf zugesprochen. Im direkten Duell scheiterte Carmen Campos Costa an Dinah Eckerle. Somit lautet der Halbzeitstand 12:16.

Bild: Heike Leißring

Direkt nach Wiederanpfiff machte es Déborah Lassourcebesser und verwandelte von der Strafwurflinie zum 13:16. Die Gastgeberinnen schienen zunächst besser aus der Kabine zu kommen und so verkürzte Lisa Antl auf zwei Tore. Dortmund nahm die Torhüterin raus und ersetzte mit der siebten Feldspielerin. Dinah Eckerle hellwach, gelang nach einer Parade mit Ballgewinn in der 34. Minute ein Treffer ins leere Tor der Gäste -16:20. Der Viertorevorsprung war wieder hergestellt. Der BVB hielt dagegen und kämpfte sich auf zwei Tore heran. Immer wieder blieben Würfe der Thüringerinnen an der stark haltenden Sarah Wachter hängen. Erst mit Toren von Natsuki Aizawa und Johanna Reichert waren die Frauen des Thüringer HC in der 40. Minute in der Lage, sogar einen fünf Tore Vorsprung herauszuspielen – 18:23. Immer besser kam Dinah Eckerle ins Spiel und wehrte die Bälle der Dortmunderinnen auf ihr Tor ab. Das gab dem gesamten Team mehr Sicherheit und Selbstvertrauen in der Abwehr und im Angriff. Knapp zehn Minuten gelang den Gastgebern kein Treffer. Erst Alieke Van Maurik netzte zum 19:25 ein. Mitte der zweiten Spielhälfte nahm Henk Groener die nächste Auszeit. Doch sein Team war nicht in der Lage, den Thüringer HC aufzuhalten. Die genesene Josefine Hanfland gelang zwei Minuten später den Ball zum 19:27 im Tor des BVB zu versenken. Zu Beginn der 51. Spielminute zog Henk Groener die Reißleine und bat seine Mannschaft an die Außenlinie, um doch noch ein Debakel abzuwenden. In der 52. Minute traf Csenge Kuczora zum 20:30. Die erste Zehntoreführung für die Gäste. Sieben Minuten vor Spielende nahm Herbert Müller eine Auszeit, um seine Mannschaft auf die letzten Minuten einzuschwören. Josefine Hanfland und Johanna Reichert sicherten dem Thüringer HC mit ihren Toren die zehn Tore Vorsprung gegen den bis dahin Tabellenführenden. Mit dem starken Auftritt und dem Endstand von 23:33 revanchierte sich der Thüringer HC für die Heimniederlage.

Bericht: Lena Leißring/Falk Freytag

Statistik

BVB Dortmund: Merle-Sophie Muth, Sarah Wachter; Carmen Campos Costa 4, Mareike Kusian, Lisa Antl 3, Lena Sophia Degenhardt 1, Alieke Van Maurik 2, Alicia Langer 2, Déborah Lassource 3/1, Haruno Sasaki, Guru Berland Husebø, Emma Olsson 2, Kelly Vollebregt 3, Lara Egeling 1, Dana Bleckmann 2.

Thüringer HC: Christina Lövgren Hallberg, Dinah Eckerle 1; Sharon Nooitmeer 2, Nathalie Hendrikse 4, Julie Holm, Kathrin Pichlmeier 3, Anika Niederwieser, Rikke Hoffbeck Petersen, Natsuki Aizawa 2, Ida Gullberg, Anna Szabo 2, Kerstin Kündig, Johanna Reichert 14/4, Josefine Hanfland 3, Csenge Kuczora 2.

Strafwürfe: 2 – 4.

Zeitstrafen: 2 – 3.

Zuschauer: 412.

Schiedsrichter: Christian vom Dorff/ Fabian vom Dorff.

Nächstes Spiel

Mittwoch, 22. Januar 2025
1. Handball Bundesliga Frauen, 19:30 Uhr
Thüringer HC – TuS Metzingen
Salza-Halle, Hannoversche Straße 1, 99947 Bad Langensalza