Erst Feueralarm, dann Feuerwerk

03.05.2025
Isabel Baumbach

Schock vor dem Anpfiff. Ein Feueralarm, verursacht durch Bengalos vor der Halle, ließ vor dem Spiel die Raiffeisen Arena Graz evakuieren.

Der Thüringer HC zog mit einem Sieg von 35:29 (21:15) über JDA Bourgogne Dijon in das Finale des EHF European Final4 ein. Herausragende Torschützin im Spiel war Johanna Reichert mit 16/5 Toren. Auf Dijons Seite war mit 6 Treffern Claire Vautier beste Werferin.

Vor dem Spiel waren die Erwartungen von Trainer Herbert Müller Fifty- Fifty.

Von Beginn an wurde Johanna Reichert durch zwei Abwehrspielerinnen eng gepresst. Dies machte die Räume frei für Natsuki Aizawa für das erste Tor im Spiel. Dijon setzte nach und ging in der dritten Minute durch Claire Vautier und Sara Valero Jodar in Führung. Die Pressdeckung der Französinnen gegenüber Johanna Reichert blieb ohne Wirkung. In der fünften Minute erzielte sie bereits ihr drittes Tor zum 4:4 Ausgleich für den THC, bevor Anna Szabo zur 5:4 Führung einnetzte. Das Abwehrspiel der Thüringerinnen stabilisierte sich zunehmend und im Angriff traf Johanna Reichert, wie sie wollte. Leider unterliefen zu diesem Zeitpunkt dem Thüringer Angriff mehrere technische Fehler, so dass Dijon nach 15. Minuten wieder auf ein Tor zum 9:8 heran war. Aber auch die Französinnen blieben nicht ohne Fehler und so setzte sich der Thüringer HC wieder mit 11:8 leicht ab. Trainer Clement Alcacer zog daraufhin die grüne Karte zum Team Timeout. Johanna Reichert markierte per Strafwurf bereits nach 27 Minuten ihr zehntes Tor in der Partie und die Thüringerinnen führten mit 19:14. Dijon gelang noch ein Tor und es ging mit 21:15 in die Halbzeitpause.

Mit einem sehenswerten Rückraumwurf von Csenge Kucsora begann die zweite Halbzeit. Die Französinnen gaben sich noch nicht auf, scheiterten aber wiederholt an der gut parierenden Dinah Eckerle im Thüringer Tor. Mit dem 25:18 von Johanna Reichert erzielte sie mit ihrem zwölften Tor in einem Spiel das erfolgreichste Ergebnis einer Werferin in der EHF European League Finalrunde.

In der 40. Minute kassierte der THC zwei Tore in Unterzahl und weckte bei den Frauen aus Dijon wieder etwas Hoffnung beim Spielstand von 26:21. Durch den Videobeweis erhielt Kerstin Kündig in der 42. Minute wiederholt eine Zeitstrafe für den Thüringer HC. Erneuter Videobeweis und Claire Vautier musste nach einem Foulspiel an Csenge Kuczora mit einer roten Karte von der Platte. Den anschließenden Strafwurf verwandelte Johanna Reichert sicher. Es folgte eine weitere Zeitstrafe gegen Dijon nach einem Gesichtstreffer von Sara Valero Jodar gegen Dinah Eckerle. Der Thüringer HC konnte die Überzahl nicht nutzen und so war der Spielstand nach 45. Minuten 28:23. Die Crunchtime hatte nun begonnen und dem Müller Team gelang es, den Vorsprung bis zum Spielende von 35:29 zu halten. Gegner im morgigen Finale ist Ikast Håndbold aus Dänemark.

Bericht: Falk Freytag, Lena Leißring/ Bild: Heike Leißring

Statistik

Thüringer HC: Christina Lövgren Hallberg, Dinah Eckerle; Sharon Nooitmeer, Nathalie Hendrikse 3, Julie Holm, Kathrin Pichlmeier, Anika Niederwieser, Rikke Hoffbeck Petersen 2, Natsuki Aizawa 3, Ida Gullberg 6, Anna Szabo 1, Kerstin Kündig, Lydia Jakubisova, Johanna Reichert 16/5, Josefine Hanfland 2, Csenge Kuczora 2.

 

JDA Bourgogne Dijon: Ann- Cathrin Johanna Giegerich, Manuella Dos Reis; Claire Vautier 6, Dorothee Blaise 1, Maureen Gayet 1, Manon Gravelle 1, Mathilde Plotton, Nina Dury 3, Rosario Victoria Urban Medel 1, Lilou Pintat 1, Sara Valero Jodar 4, Nadia Mielke- Offendal 2, Gnonsiane Niombla 4, Juliette Louveau, Nina Perret 1, Celine Sivertsen 4/4

Strafwürfe: 5/5 – 4/4.

Zeitstrafen: 6 – 5.

Disqualifikation: Claire Vautier, 42.

Zuschauer: 1000.

Schiedsrichter: Georgiana Murariu, Mihaela Paraschiv (ROM)

EHF-Delegierter: Jiri Opava (CZE)

EHF- Referee Delegierter: Zigmars Sondors (LAT)