Aufholjagd wurde nicht belohnt

Den besseren Start erwischten die Gastgeberinnen. Sichtlich unzufrieden nahm Steffen Ahrens Ende der 5. Spielminute das erste Team Timeout für den THC II. In der 6. Spielminute führten die Südhessinnen mit 5:0. Bei den Gästen lief danach nicht mehr alles so rund und es dauerte knapp sechs Minuten, bis der nächste und damit erste Treffer der Gäste auf der Anzeigetafel erschien. Per Strafwurf netzte Dilayla Alarslan zum 5:1 ein. Mit drei weiteren Toren in Folge baute die HSG ihre Führung zum 8:1 aus. Die Thüringerinnen fanden einfach nicht ins eigene Spiel und mussten die Gastgeberinnen ziehen lassen. Einfache Fehler im Spielaufbau, leichtfertige Pässe und Würfe aufs gegnerische Tor, dazu Abstimmungsprobleme in der Abwehr luden Rodgau geradezu ein. Nur langsam fing sich der THC. Das Team kämpfte, um den Vorsprung der HSG nicht anwachsen zu lassen und Schritt für Schritt gelang das auch. Mit 12:8 verabschiedeten sich die Mannschaften in die Halbzeitpause.

Foto: Martin Herbst

In der Kabine gab es Redebedarf. Nach Wiederanpfiff verkürzte Lydia Jakubisova zum 12:9. Doch die Gäste hielten dagegen, um die Führung zu verteidigen. Mitte der 38. Minute stand ein 16:11 an der Anzeigetafel. Die Thüringer Mannschaft gab sich nicht auf. In der Abwehr rückte die Mannschaft enger zusammen und störte früh. Im Angriff wurde konzentrierter das Spiel aufgebaut. Mit drei Toren in Folge hielten Dilayla Alarslan, Lydia Jakubisova und Kim Ott den Anschluss – 16:14. Die HSG-Coach Ergün Sahin reagierte und holte seine Mannschaft zum nächsten Team Timeout an die Seitenlinie. Doch auch das zeigte nicht die erhoffte Wirkung. Die Gäste blieben nun hartnäckig und ließen sich nicht mehr abhängen. Elf Minuten vor Spielende zirkelte Kim Ott den Ball zum 18:17 ins hessische Tor. Mitte der 56 Spielminute nahmen die Thüringerinnen eine weitere Auszeit. Die Mannschaft war dran und glich sofort zum 20:20 aus. Rodgau Nieder-Roden hielt dagegen und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Nach dem 21:21-Ausgleich stellten die Gastgeberinnen 40 Sekunden vor Spielende den Endstand zum 22:21 her.

Trainerstimme nach dem Spiel:
Lydia Jakubisova (THC II): Wir sind mit anderen Zielen nach Rodgau gefahren. Leider haben wir die Anfangsphase verschlafen, wo wir uns nicht gegen die gute Deckung und die starke Torhüterin von Rodgau durchsetzen konnten. Wir haben zu viele Chancen liegen lassen und durch die Fehler haben wir uns selber unsicher gefühlt. Nach 15 Minuten haben wir uns dann gesteigert und sind mit einem Rückstand von nur vier Toren in die Pause gegangen. Die zweite Halbzeit war viel besser, wir haben uns besonders in der Abwehr gesteigert. Leider haben wir wieder unsere Chancen nicht genutzt und das hat uns die zwei Punkte gekostet. Wir müssen konzentrierter den Abschluss suchen und dürfen nicht wieder so in ein Spiel starten wie in Rodgau. Ich bin trotzdem stolz auf die Mädels, auch wenn wir keine Punkte geholt haben. Mir hat gefallen, wie die sich zurückgekämpft und sich nicht aufgegeben haben. Ich hoffe, dass es unser letzter Punktverlust war.