Revanche gelungen

27.04.2024
Bernd Hohnstein

Mit einem deutlichen 42:33 (21:14)-Erfolg setzte sich der Thüringer HC gegen den VfL Oldenburg in eigener Halle durch. Von Beginn an machten die Gastgeberinnen Druck mit ihrem schnellen Umschaltspiel. Offensiv wurde aus einer kompakt stehenden Abwehr heraus in den Angriffsmodus geschaltet und der schnelle Torerfolg gesucht. Oldenburg kam damit in der ersten Spielhälfte nicht zurecht und ließ den Tabellenvierten schon früh davonziehen. Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit hielt der VfL auf Augenhöhe mit. In der Schlussphase schwanden den sich tapfer wehrenden Gästen die Kräfte. Der Thüringer HC sicherte sich mit der ´Roten Wand´ im Rücken den verdienten Sieg.
Beste Werferin für die Thüringerinnen war mit 14 Treffern Kathrin Pichlmeier. Johanna Reichert, die sich trotz Verletzung in den Dienst der Mannschaft stellte, netzte sechs Mal ein. Für den VfL Oldenburg erzielte Luisa Knippert acht und Toni Luise Reinemann sieben Tore.

Gegen den VfL Oldenburg hatte der Thüringer HC nach der Niederlage um Platz 3 im Haushahn Final4 des DHB-Pokals noch eine Rechnung offen. Johanna Reichert, die trotz Verletzung für den THC auflief, netzte noch vor Ablauf der ersten Spielminute zum 1:0 ein. Dinah Eckerle fand mit der ersten starken Parade ebenfalls sofort ins Spiel. Der Tabellenvierte versuchte von Beginn an die Gäste mit hohem Angriffsdruck ihr Spiel aufzuzwingen. Mit einer offensiven Abwehr störten die Thüringerinnen den Oldenburger Spielaufbau. Konzentriert und schnell wurden die Angriffe ausgespielt. Mit Ablauf der 4. Minute stand ein 4:0 auf der Anzeigetafel der Salza-Halle. VfL-Coach Niels Bötel reagierte früh und holte seine junge Mannschaft an die Außenlinie. Direkt nach Wiederanpfiff verkürzten Toni-Luisa Reinemann und Lena Feiniler zum 5:2. Unbeeindruckt hielten die Gastgeberinnen an ihrer Linie fest – stabil in der Abwehr, schnell umschalten und den Abschluss suchen. Noch vor dem Ende der 10. Minute führte der Thüringer HC mit 10:3. Oldenburg setzte auf das Überzahlspiel mit der siebten Feldspielerin. Die Parade von Dinah Eckerle und ihr schnelles Anspiel auf die nach vor stürmende Johanna Stockschläder sorgte in der 13. Spielminute für das 12:3. Doch Oldenburg gab sich nicht auf und suchte weiter die Lücken. Mitte der ersten Halbzeit führte der THC mit 13:5. Bei den Thüringerinnen schlichen sich die ersten Fehler im Abschluss ein, die der VfL sofort mit zwei Toren in Folge bestrafte. Das Formtief hielt nur kurz, die Mannschaft sortierte sich zügig und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Nach dem Strafwurftor von Kathrin Pichlmeier in der 22. Minute betrug der Vorsprung acht Tore (17:9). Drei Minuten vor der Halbzeitpause griff Herbert Müller zur grünen Karte und nahm das Team Timeout. Oldenburg machte es dem THC deutlich schwerer, sie stellten um und ließen sich nicht mehr so einfach von den Gastgeberinnen überraschen. Beim Stand von 21:14 ertönte das Signal zur Pause.

Erfolgreichste Werferin mit 14 Treffern war Katrin Pichlmeier. (Foto: Christian Heilwagen)

Deutlich offensiver in Abwehr und im Angriff präsentierten sich die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit. Trotzdem war es Sonja Frey, die den ersten Treffer nach Wiederanpfiff für ihre Mannschaft zum 22:14 im Gästetor versenkte. Auf der Gegenseite verkürzte Luisa Knippert von der Strafwurflinie. Der Vorsprung des THC blieb bei sechs bis sieben Toren konstant. Oldenburg trat selbstbewusster gegen den THC auf und so gelang es den Gastgeberinnen nicht, sich weiter abzusetzen. Mit dem vierten Strafwurf netzte Kathrin Pichlmeier zum 26:20 ein. Beim fünften Versuch scheiterte sie jedoch an Sophie Fasold im VfL-Tor. Zehn Minuten waren gespielt, als Herbert Müller sein zweites Team Timeout der Begegnung nahm. Die Gastgeberinnen zogen das Spiel in die Breite und suchten erfolgreich den Torerfolg über die unermüdlich am Kreis arbeitende Josefine Hanfland. Nach dem 31:24 durch Yuki Tanabe nahm auch Oldenburgs Trainer Niels Bötel Mitte der zweiten Spielhälfte die nächste Auszeit. Beide Mannschaften begegneten sich in der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe. Die inzwischen eingewechselte Nicole Roth glänzte in der 48. Minute mit einer starken Parade. Dem jungen VfL-Team schwanden in der Schlussphase die Kräfte, während der THC nicht locker ließ und sich auf neun Toren Vorsprung absetzte (34:25). Den Zehntorevorsprung erzielte Ida Gullberg, die von der rechten Außenbahn zum 35:25 traf. Niels Bötel nahm seine letzte Auszeit neun Minuten vor Spielende. Beide Mannschaften mobilisierten die letzten Kräfte. Der VfL Oldenburg versuchte über Einzelaktionen mitzuhalten und den Rückstand nicht weiter ansteigen zu lassen. Das Spiel war bereits entschieden, als Herbert Müller zu Beginn der letzten fünf Minuten noch sein drittes Team Timeout nahm. Die Revanche für die Niederlage in Stuttgart war geglückt. Das geschlossene Auftreten und der Einsatz der Thüringer Mannschaft lassen auf ein spannendes Saisonfinale hoffen. Die Gäste versuchten bis in die Schlussminute alles, um mit weniger als zehn Toren Rückstand das Spiel zu beenden. Dazu ersetzten sie im Angriff die Torhüterin gegen die siebte Feldspielerin. Mit der Schlusssirene netzte Yuki Tanabe zum 42:33-Endstand ein.


Pressegespräch nach dem Spiel:

Statistik

Statistik:
Thüringer HC: Dinah Eckerle, Nicole Roth; Sonja Frey 3, Nathalie Hendrikse 5, Yuki Tanabe 5, Sara Rønningen, Vilma Mathijs Holmberg, Kathrin Pichlmeier 14/7, Anika Niederwieser, Johanna Stockschläder 1, Ida Gullberg 3, Kerstin Kündig 2, Johanna Reichert 6/1, Josefine Hanfland 3.

VfL Oldenburg: Madita Kohorst, Sophie Fasold, Alexandra Humpert; Lisa Borutta 3, Lana Teiken 2, Toni-Luisa Reinemann 7, Jane Martens 1, Marie Steffen 1, Merle Carstensen, Lena Feiniler 2, Ariane Pfundstein 1, Lotta Röpcke 3, Luisa Knippert 8/8, Pam Korsten 5, Paulina Golla, Emilia Ronge:.

Strafwürfe: 8/9 – 8/8.

Zeitstrafen: 1 – 1.

Zuschauer: 1286.

Schiedsrichter: Lukas Müller/Robert Müller.

Nächstes Spiel

Samstag, 11.05.2024
1. Handball Bundesliga Frauen, 18:00 Uhr
Thüringer HC – HSG Blomberg-Lippe
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza