Mit einem Heimsieg ins Viertelfinale

01.02.2024
Bernd Hohnstein

Am Samstag, den 3. Februar, 18:00 Uhr trifft der Thüringer HC in der Salza-Halle zu Beginn der Rückrunde der Gruppenphase in der EHF European League auf die Französinnen von Chambray Touraine. Das Hinspiel entschied der THC vor zwei Wochen mit 32:25 klar für sich.

Schon am Mittwoch, dem 7. Februar 2024, beginnt mit dem vorgezogenen 15. Spieltag gegen die HSG Bensheim/Auerbach die Rückspielrunde der HBF mit einem Heimspiel für den THC. Das Spiel gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen (14. Spieltag) findet erst eine Woche später am 14.02.2024 statt.

Rückblick:
Hinter dem Thüringer HC liegt ein unplanmäßiges spielfreies Wochenende. Das letzte Spiel der Hinspielrunde beim TuS Metzingen musste der THC wegen zahlreicher Krankheitsfälle im Team absagen. Als neuer Termin steht Mittwoch der 30.04.2024 um 19:30 Uhr fest.
Der Thüringer HC gewann in der abgeschlossenen Hinrunde der Gruppenphase der EHF European League alle drei Spiele gegen Lokomotive Zagreb (CRO), H.C. Dunarea Braila (ROU) und Chambray Touraine (FRA) und führt die Tabelle in der Gruppe B souverän mit 6:0-Punkten an. Die Rückrunde startet am kommenden Samstag in umgekehrter Reihenfolge. Nur der Thüringer HC blieb von den 16 Teilnehmern aus neun europäischen Ländern verlustpunktfrei.
Seit der Saison 2020/21 ist anstelle des EHF-Cups die EHF European League nach der EHF Champions League der nächsthöhere internationale Wettbewerb auf europäischer Ebene. Der THC war bisher in allen Jahren im Wettbewerb vertreten. Einzig in der Saison 2021/22 schied man schon in der 2. Qualifikationsrunde gegen Molde HK (NOR) aus. Bisher hat der Thüringer HC 26 Spiele einschließlich der Qualifikation gegen 15 verschiedene Mannschaften aus zehn Ländern bestritten und insgesamt 18 Spiele gewonnen. Einmal spielte man unentschieden, sieben Spiele wurden verloren, darunter das Halbfinale gegen Ikast Handbold (DEN) und das Spiel um Platz drei gegen Borussia 09 Dortmund beim Final4 im Mai 2023. Das will die Mannschaft in dieser Saison besser machen. Dazu muss man jedoch erst einmal das Viertelfinale erreichen und sich gegen einen der Kontrahenten aus der Gruppe A durchsetzen. Nach dem überzeugenden Auswärtssieg gegen Chambray Touraine hat der THC im Rückspiel die Chance, mit einem Sieg vorzeitig ins Viertelfinale einzuziehen. Das folgende Auswärtsspiel gegen H.C. Dunarea Braila und das abschließende Heimspiel gegen Lokomotiva Zagreb würden nur noch darüber entscheiden, wer Gruppensieger wird. Die Ausgangslage für den THC könnte kaum besser sein. Die Mannschaft hat sozusagen drei “Matchbälle”, und wenn es nach Herbert Müller geht, “soll der erste davon möglichst schon genutzt werden”.

Der Thüringer HC kann am Samstag den „Sack zumachen“. (Foto: Heike Gerhard Leissring)

Zum Spiel:
Anders ist die Situation für die Französinnen, weil sie nach zwei Niederlagen und einem Sieg gegen den Gruppenaußenseiter Lokomotiva Zagreb vor dem Aus stehen, wenn sie das Rückspiel in Bad Langensalza verlieren. Dementsprechend motiviert und kämpferisch werden die Gäste in der Salza-Halle erwartet. In der Vorsaison trafen beide Teams bereits in der Qualifikationsrunde zwei aufeinander. In zwei engen und spannenden Matches ging der THC sowohl in Chambray-lès-Tours mit 31:28 und in Nordhausen mit 27:24 als Sieger von der Platte. Vor zwei Wochen siegte der THC erneut und für viele unerwartet deutlich mit 32:25. Damit liegt der Druck eindeutig bei den Gästen.
Für den Wettbewerb hat sich der aktuell Fünfte der französischen Liga in der 3. Qualifikationsrunde gegen DJK Banik Most mit einem überzeugenden 33:20-Heimsieg und einem 27:27-Unentschieden in Most für die Gruppenphase qualifiziert. In der französischen 1. Division spielen wie in Deutschland 14 Mannschaften um die Meisterschaft. Aktuell liegt Chambray auf Rang fünf. Die ersten beiden Plätze teilen sich die beiden Champions League-Teilnehmern Metz Handball und Brest Bretagne Handball (ein Spiel weniger). Es folgt der zweite französische European League Vertreter Neptunes de Nantes, der die Gruppe C mit der HSG Bensheim/Auerbach anführt. Unmittelbar vor Chambray in der Tabelle positioniert ist Paris 92, im Vorjahr Gegner des THC in der Gruppenphase. Nach dem frühen Ausscheiden in der Qualifikation 22/23 haben sich die Französinnen in diesem Jahr eigentlich viel vorgenommen. Nach dem schlechten Start werden sie im Rückspiel alles in die Waagschale werfen, um ihre letzte Chance für das Erreichen des Viertelfinales zu nutzen. Der Thüringer HC hat dagegen “mit drei Siegen in drei Spielen eine glänzende Ausgangsposition erreicht“, wie Herbert Müller betonte.
Mit einem Sieg kann der Thüringer HC alles klar machen, “Das sei das Ziel.”, betont Trainer Herbert Müller. Die Aufgabe ist für die Gäste auf jeden Fall schwerer, aber nicht unlösbar. In die Gruppenphase sind sie in Buzau mit einer Auswärtsniederlage gegen H.C. Dunarea Braila gestartet, gewannen ihr Heimspiel gegen Lokomotiva Zagreb mit 27:25 knapp. Dass sie sich schwertaten, sollte für den THC nicht bedeuten, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie werden mit Sicherheit kämpfen, um sich für die Hinspielniederlage zu revanchieren. Dass jedes Spiel wieder bei 0:0 beginnt, ist keine Floskel, die nur im Handball gilt.
Chambray Touraine hat einen Kader von internationalem Rang mit viel Erfahrung und Potenzial. Da ist an erster Stelle die niederländische Weltmeisterin Laura van der Heijden zu nennen, die nunmehr gleich mehrere offene Rechnungen gegenüber dem THC hat. Sie stand beispielsweise im Kader der SG BBM Bietigheim beim Pokalsieg 2019 des Thüringer HC. Torgefährliche Werferinnen sind zudem Lucie Modenel, die im Hinspiel gegen den THC neun Tore geworfen hat. Die französische Nationalspielerin, Rechtsaußen Melvine Deba, die ehemalige dänische Nationalspielerin Nadia Mielke Offendal auf Rückraum Mitte oder Linksaußen Laugane Pina, Französin im Kongo geboren, strahlen Torgefahr aus und sind Handballerinnen mit enormer internationaler Erfahrung. Die Mannschaft wird trainiert vom 41-jährigen Franzosen Mathieu Lanfranchi.
Manon Houette (Weltmeisterin und Olympiasiegerin) die schon beim THC gespielt hat, ist aber derzeit verletzt und reist nicht mit nach Bad Langensalza. Manon hat sich mit den Trainern und Fans in Tours getroffen und sie war noch immer voll des Lobes über ihre erfolgreiche Zeit beim Thüringer HC.
Mit einem Sieg hieß es für den THC “Deckel drauf! ”. Das Zwischenziel Viertelfinale wäre damit erreicht. So fällt an diesem 4. Gruppenspieltag wohl schon eine Vorentscheidung, und der Thüringer HC könnte mit einem weiteren Sieg die Gruppe B weiterhin ungeschlagen anführen. Ein spannendes Spiel und ein heißer Tanz erwartet die Fans in der Salza-Halle.

Zum Kader:
In der letzten Woche meldeten sich mehr als zehn Spielerinnen mit Fieber, Heiserkeit, Kopf- und Gliederschmerzen krank. Erst diese Woche tauchten nach und nach wieder einige Mädels beim Training auf. Herbert Müller hofft, dass am heutigen Donnerstag die Mannschaft vollzählig erscheint, vielleicht noch nicht voll belastbar. Am Freitag baut er dann auf das Abschlusstraining, um entsprechend vorbereitet am Samstag in das richtungsweisende Spiel zu gehen.


Pressekonferenz vor dem Spiel:

Nächstes Spiel

Samstag, 03.02.2024
EHF European League, 18:00 Uhr
Thüringer HC – Chambray Touraine Handball
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza

 

Mittwoch, 07.02.2024
1. Handball Bundesliga Frauen, 15. Spieltag, 19:30 Uhr
Thüringer HC – HSG Bensheim/Auerbach
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza