Gruppenphase mit einem Heimsieg beenden

15.02.2024
Bernd Hohnstein

Zwischen zwei Mittwochspielen der Handball Bundesliga gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen und der Sport-Union Neckarsulm trifft der Thüringer HC am Sonntag, den 18. Februar, um 14:00 Uhr in der heimischen Salza-Halle im Abschlussspiel der EHF European League-Gruppenphase auf den kroatischen Meister von 2023 RK Lokomotiva Zagreb. Der Thüringer HC ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert. In den abschließenden Spielen geht es abhängig vom Resultat darum, ob der Thüringer HC oder H. C. Dunarea Braila Gruppensieger wird.

Rückblick:
Der Thüringer HC hat die Gruppenphase der EHF European League erfolgreich gestaltet und stand schon nach vier Spieltagen und vier Siegen als Viertelfinalist fest. Letzte Woche verlor der THC auswärts im Rückspiel gegen den Gruppenfavoriten H. C. Dunarea mit 23:33. Nach dem THC-Hinspielsieg mit 32:28 entschied Braila durch den Zehntoresieg den direkten Vergleich zu seinen Gunsten und übernahm Rang eins der Tabelle. Bei Punktgleichheit nach Abschluss der Gruppenphase würde das so bleiben. Die abschließenden Gruppenspiele sind entscheidend für die endgültige Platzierung auf Rang eins und zwei. Der Gruppensieger wird gegen den Gruppenzweiten der Gruppe A und der Zweite in unserer Gruppe gegen den Gruppensieger der Gruppe A spielen. In der Gegengruppe ist auch noch keine Entscheidung über die endgültige Platzierung gefallen. Mit Storhamar Elite HB aus Norwegen, die mit acht Punkten, nur einen Punkt vor dem anderen kroatischen Vertreter RK Podravka Vegeta aus Koprivnica liegen, stehen bereits beide Viertelfinalisten fest. RK Podravka Vegeta ist das internationale Team, gegen das der Thüringer HC in EHF-Wettbewerben bisher am häufigsten spielte.
Zuletzt hat der Thüringer HC im Auswärtsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen ansteigende Form nachgewiesen, nachdem die Niederlage gegen Bensheim/Auerbach doch etwas unerwartet kam. “So soll nun mit einem Sieg in der European League der Aufschwung fortgesetzt werden.”, wünscht sich Trainer Herbert Müller, nicht ohne zu betonen, “dass er sehr zufrieden damit ist, so wie die Mannschaft diese Gruppenphase angenommen hat. Die Niederlage in Braila war keineswegs unerwartet, nur die Art und Weise war am Ende etwas enttäuschend, wie die Mannschaft das Spiel verloren hat.”

Im letzten Gruppenspiel will der Thüringer HC noch mal richtig Gas geben. (Foto: Heike Gerhard Leissring)

Zum Spiel:
Mit dem Heimspiel gegen den kroatischen Meister von 2023 – RK Lokomotiva Zagreb schließt der THC, der sich bereits für das Viertelfinale qualifiziert hat, die Gruppenphase ab. Es ist das 145. Spiel des Thüringer HC in einem EHF-Wettbewerb. Lokomotiva startete als Außenseiter in der Gruppe B und verlor bisher alle fünf Spiele. Aber die Kroatinnen steigerten sich im Verlauf der Gruppenphase. Herbert Müller findet z. B.: “dass sie zu Hause Braila fast am Rande einer Niederlage hatten, zeigt, dass in der Mannschaft spielerisch viel Potenzial steckt” und beruft sich dabei auch auf die zwei österreichischen Auswahlspielerinnen. Der abschließende Spieltag ist zweigeteilt, weil das Spiel in Tours bereits am Samstag stattfindet. “Ob es ein Endspiel wird, was eventuell noch über den Gruppensieg entscheidet, falls Dunarea Braila in Frankreich bei Chambray Touraine verlieren oder einen Punkt liegen lassen sollte, wissen wir dann schon vor unserem Spiel”, sagt Herbert Müller. Zagreb spielt in der kroatischen Liga mit 13 Teams und belegt nach 13 Spielen den 2. Platz hinter dem anderen European League Vertreter Podravka Vegeta (Gruppe A). In den letzten Jahren stand Lokomotiva Zagreb immer im Schatten des erfolgreicheren Klubs von Podravka Vegeta aus Koprivnica. Während Podravka ohne Punktverlust die Tabelle anführt, hat Lokomotiva zwei Spiele verloren, eins endete unentschieden. Zuletzt gewann man gegen Dalmatinka auswärts mit 30:19 und bei Sesvete mit 32:26, bezwang zu Hause Osijek mit 39:19. Das Spitzenspiel gegen Podravka Vegeta findet am 24. Februar statt. Lokomotiva Zagreb ist eine sehr junge dynamische Mannschaft mit hauptsächlich kroatischen Spielerinnen, von denen zahlreiche Mädchen in den U17- und U19-Auswahlmannschaften des Landes spielten.
Die Rechtsaußen Lara Buric und Tena Japundza, die Kreisläuferin Ines Lisijak, Spielmacherin Ana Malec, die Rückraum-Linke Kristina Prkacin, auch die Rückraum-Mitte spielende Mia Tupek gehören zum Kader der kroatischen Nationalmannschaft. Die Torhüterin Antonia Mamic und die Rückraum-Rechte Kristina Dramac gehören zur ÖHB-Auswahl. Linksaußen Mela Mehmedovic spielt für die Juniorinnennationalmannschaft Montenegros. Im rechten Rückraum steht Beyza Karacam, türkische Nationalspielerin. Kreisläuferin Nikoleta Trunkova gehört zum Kader der slowakischen Nationalmannschaft. Maria Gladun im Tor gehört zur Auswahl der Ukraine. Insgesamt ein sehr junges, international besetztes, ehrgeiziges Team, das 2022 und 2023 die Meisterschaft gewann.
Im Spiel gegen den Thüringer HC ist der kroatische Vertreter der Außenseiter, wenn der THC seine Favoritenrolle annimmt. Das kroatische Team spielt einen schnellen, technisch sauberen Handball und die internationale Erfahrung, die die jungen Spielerinnen in dem Wettbewerb sammeln, dienen der weiteren sportlichen Entwicklung.
Zwar hat Zagreb alle Spiele in der Gruppe B verloren, beim 26:34 gegen Dunarea Braila verkauften sie sich wehrhafter als der THC. Selbstredend, dass die heimische Mannschaft etwas gutzumachen hat und die Gruppenphase mit einem Sieg abschließen möchte. Das Team aus der kroatischen Hauptstadt kommt nicht nach Bad Langensalza, um die letzten Punkte kampflos abzuliefern. So erwartet uns ein spannender und interessanter internationaler Vergleich in der Salza-Halle.

Zum Kader:
Nach der Langzeit Achillessehnen-Verletzung von Sarah Rönningen, die sie zwingt, nach der Saison leider ihre Karriere zu beenden, meldete sich Ida Gullberg vor dem Leverkusen-Spiel krank. Alle anderen waren mit von der Partie und hatten bis auf Yuki Tanabe mehr oder weniger Einsatzzeiten. Wegen des Ausfalls von Ida Gullberg half Lydia Jakubisova aus und warf so in ihrem 343! Pflichtspiel für den THC noch mal zwei Tore (bisher 1084).

Bericht: HaJo Steinbach


Pressegespräch mit Herbert Müller:

Nächstes Spiel

Sonntag, 18.02.2024
EHF European League, 14:00 Uhr
Thüringer HC – HC Lokomotiva Zagreb
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza

im Anschluss

Sonntag, 18.2.2024
3. Liga Frauen, 17:00 Uhr
Thüringer HC II – Pfeffersport Berlin
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza

Mittwoch, 21.02.2024
Handball Bundesliga Frauen, 19:30 Uhr
Thüringer HC – Sport-Union Neckarsulm
Salza-Halle, Hannoversche Str. 1, 99947 Bad Langensalza