Arbeitssieg gegen Görlitzer HC

Das hatten sich die Spielerinnen der weiblichen B-Jugend wohl anders vorgestellt: Ihnen selbst müssen sie es zuschreiben, dass es alles andere als leicht war, gegen die „Görls“ aus Görlitz einen Heimsieg einzufahren. Am sechsten Spieltag der Regionalliga Nordost reisten Trainer Dirk Puschmann und Teambetreuerin Simone Gramelsberger mit einem verletzungsbedingt dünnen Kader von acht Spielerinnen in die Rosenstadt an der Salza. Nach dem anspruchsvollen Spiel zeigten sich die Thüringerinnen selbstkritisch, sie seien vorab zu siegessicher in die Partie gegangen.

Von Beginn an trafen sich beide Mannschaften auf Augenhöhe und lieferten sich in der ersten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch, bei dem sich keine der Mannschaften entscheidend absetzte und keinen klaren Vorteil erarbeitete. Die Führungstreffer des THC wurden stets durch eine stark auftretende Gastmannschaft ausgeglichen. Dem eigenen ausgedünnten Kader zum Trotz unterband das Team aus Görlitz das erwartete Tempospiel der Thüringerinnen. Der Görlitzer HC stand kompakt in der Abwehr und überrumpelte die Verteidigung des THC mit gut platzierten Würfen aus dem Rückraum. Immer wieder musste das eigene Angriffsspiel mühsam aufgebaut werden. Aufgrund technischer Fehler, Fehlwürfen und ein paar Lattentreffern belohnte sich das Team um Trainer Ruben Arnold nicht. Nach einer Auszeit der Gäste erarbeitete sich die Heimmannschaft zwar einen kleinen Vorsprung, der jedoch durch starke Leistungen von Anica Czarnowsky (8 Tore) und Olivia Rimbach (5 Tore) sowie die starke Abwehrspielerin Anna-Jolina Ettrich zur Halbzeit wieder zunichtegemacht wurde, so ging es beim Stand vom 16:15 in die Halbzeitpause.

Mit einem fairen Kampf ärgerten die Görls in der zweiten Halbzeit die Gastgeberinnen weiter bis kurz vor Ende der Partie. Nach dem Ausgleich zum 20:20 in der 31. Spielminute verließen die tapferen Görlitzerinnen langsam die Kräfte. Sie erzielten nur noch wenige Treffer und verhinderten weitestgehend die sonst temporeichen Angriffswellen der Roten nicht. Schließlich kippte das Kräfteverhältnis doch zugunsten der Thüringer Spielerinnen. Die spät zu ihrem eigenen Spiel gefundene Mannschaft um Dilayla Alarslan und Ella Gregor kam ihrem Ziel, das Spiel für sich zu entscheiden, immer näher. Ihr Siegeswille und Kampfgeist kehrte gerade noch rechtzeitig zurück. Am Ende der spannenden Partie waren die Spielerinnen des THCs erleichtert und freuten sich dementsprechend über die hart erarbeiteten Punkte beim Schlussstand von 30:23 Toren. Das intensive Spiel bleibt als lobenswert fair in Erinnerung.

Stimmen zum Spiel:
Ruben Arnold (THC): „Dadurch, dass wir die ganze Woche den Fokus auf der A-Jugendbundesliga hatten, fehlten unsere normalen Abläufe, also sind wir mit einem Handicap ins Spiel gegangen. Wir haben uns erst wieder suchen und finden müssen. Der Gegner war super und wir kamen mit ihren Rückraumwürfen nicht klar. In der zweiten Halbzeit haben wir aber das Spiel solide runtergespielt und kamen besser ins Tempo. Ab der 45. Minute habe ich dann meine Mannschaft wieder so gesehen, wie wir es haben wollten. Die Liga ist halt stark und jeder Gegner muss erst mal geschlagen werden. Es sind wichtige zwei Punkte für uns und jetzt freuen wir uns auf das kommende spielfreie Wochenende.“

Dirk Puschmann (GHC): „Ich bin völlig zufrieden mit dem Spiel, weil wir mit einem schmalen Kader kamen und die meisten 50 Minuten durchspielen mussten. Das Ziel, lange zu ärgern, haben wir bis auf die letzten fünf, sechs Minuten auch geschafft. Dann ging uns leider die Kraft aus, da kam nichts mehr aus dem Rückraum und der Tiefe. Am Ende war das Ergebnis drei Tore zu hoch für uns, aber wir gehen zufrieden nach Hause.“

(Text: Michael Klaas/Foto: Annelie Huntemann)