Viertelfinale Deutsche Meisterschaft weibl. Jugend B

THC belohnt sich nicht

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Sandra Arm

40 gute Minuten reichten nicht: Die B-Jugend-Handballerinnen des Thüringer HC empfingen am Sonntag Borussia Dortmund in der Salza-Halle in Bad Langensalza. Im Viertelfinale-Hinspiel der Deutschen Meisterschaft musste sich das Team von THC-Trainer Ruben Arnold knapp mit 23:26 (13:11) geschlagen geben. Beste Werferinnen für den THC waren Kim Ott und Kyara Rackwitz mit jeweils sechs Treffern.

Sie sprangen auf, jubelten und freuten sich über jede gelungene Aktion, ob Angriff oder Abwehr: 40 Minuten lang hatte die Bank des Thüringer HC mit Ruben Arnold auch allen Grund dazu. Einer davon hieß Lilly Janßen. Immer wieder parierte die junge Torfrau des THC die Würfe. Jeder gehaltene Wurf pushte sie noch mehr. „Meine Faust war durchgehend oben. Die Bank hat mitgefiebert. Nach jeder Aktion, die gut war, haben sich alle gefreut. Das löste ein schönes Gefühl in einem aus“, sagte die junge Torhüterin. Lilly Janßen präsentierte sich zwischen den Pfosten einfach bärenstark.

Beispielsweise in der 16. Minuten, als sie sich mit zwei starken Paraden auszeichnete. Im Gegenzug baute ihr Team die Führung zum 10:7 aus. Zwischenzeitlich führte der THC sogar mit vier Treffern beim 12:8 (19.), doch die Gäste kämpften sich immer wieder heran, so dass es mit einer knappen Führung von 13:11 in die Pause ging. „Wir selber haben noch nie gegen den THC in dieser Jugendklasse gespielt. Dann erlebt man manchmal Situationen erst, wenn man auf dem Spielfeld ist und zieht dann erst seine Lehren. In der Abwehr standen wir im 6-gegen-6 gut. Wir bekamen aber zu viele Gegenstoßtore aus einer schlechten Wurfsituation im Angriff“, bemängelte BVB-Trainerin Yasmin Yusif.

Der Start in die zweite Hälfte gehörte Lilly Janßen, die mit ihren starken Paraden erneut für einige Jubelstürme auf der THC-Bank sorgte. Gefeiert wurde sie dafür lautstark mit ihrem Namen. Die Dortmunder blieben fast fünf Minuten ohne Torerfolg. Im Gegenzug traf der Gastgeber und baute seine Führung zum 16:11 aus (30.). Selbst wenn es mal im Angriff hakte, der THC konnte sich auf seine starke Schlussfrau verlassen. Das gab die nötige Sicherheit. Allerdings nur bis zur 40. Minute. Danach folgte der Bruch. „Wir haben uns 40 Minuten an unseren Plan gehalten und sind dann leider ein bisschen davon abgewichen“, resümierte Ruben Arnold, der sich besonders stolz zeigte über die „Atmosphäre“ seiner Mädels innerhalb dieser Zeit. „Wir sind wirklich eine super Mannschaft. Sie haben versucht die beiden Verletzten Dilayla [Alarslan] und Charlotte [Gulich] zu kompensieren. Wir hatten aufgrund der Teilnahme der Mädels beim Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ nur vier Tage in der Vorbereitung auf das Hinspiel.“ 

Diese zehn Minuten bis zum Abpfiff gehörten allein den Gästen, denen in dieser Zeit die Wende gelang. Nach dem Ausgleich zum 20:20 (41.) war der Bann gebrochen. Die Gäste kamen durch schnelle Treffer zum Torerfolg, weil der THC im Angriff unkonzentriert agierte und den Ball häufig zu schnell verlor. Auch in der Abwehr bekam der BVB etwas mehr Zugriff. „Die letzten zehn Minuten liefen so, wie wir uns das vielleicht gerne vorgestellt haben. Aber die Mädchen sind jung und es ist auch nicht selbstverständlich, dass das über 50 Minuten funktioniert. Ich wäre froh, wenn uns sowas über 35 Minuten gelingt. Das wäre vielleicht das Ziel für das Rückspiel“, sagte Yasmin Yusif. 

Zu viele kleine Fehler kosteten dem THC am Ende den Sieg. Nach dem bitteren Ende dominierten beim Gastgeber hängende Köpfe und enttäuschte Gesichter. „Es ist hart, dass es an allen lag. Dass wir als Mannschaft am Ende an uns gezweifelt haben. Vielleicht nicht mehr 100 Prozent gegeben haben und am Ende nervös wurden. Ich bin selbst auch ein wenig enttäuscht, dass ich in der entscheidenden Zeit nicht mein Bestes gegeben habe und nicht an die Bälle herangekommen bin, aber wir werden das am Donnerstag im Rückspiel ändern“, sagte eine sichtlich enttäuschte Lilly Janßen. „Meine Mädchen dürfen und sollen nach diesem Spiel auch traurig sein, das ist verständlich. Am Montag müssen wir wieder arbeiten“, sagte Ruben Arnold. Viel Zeit bleibt ihnen nicht. Das Rückspiel steht bereits am Donnerstag, 18. Mai, um 15 Uhr in Dortmund bevor.

Statistik:
Thüringer HC:
 Lina Kürschner, Ella Luise Gregor 2, Kim Ott 6, Leni Stiebler 4, Merle Brachmann 1, Kyara Rackwitz 6, Liliana Jakubisova 4, Imke Huntemann, Ella Rosinski, Lilly Janßen, Luisa Nitze, Finja Raßloff.

BVB 09 Dortmund: Jana Brandt 1, Felina Menne 4, Merle Muth, Lara Egeling 7/2, Paula Wiegold, Mara Lehmann, Lara Wallinger, Emma Kleikemper, Lara Sophie Müller 4, Mila Buecking 1, Miriam Jung 4, Frida Heimann 1, Emilie Krumscheid 4/1, Mia Aufdemkamp.

Strafwürfe: 0/0 - 4/3.

Zeitstrafen: 4 - 0.

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